2013-06 Schweden 

Schweden

Tag 1 Freitag

IMG_0222

Meine Reise beginnt um 4 Uhr morgens 40km östlich Stuttgart. Im Regen fahre ich zum Flughafen und gebe mein Gepäck auf. Da ich am Vortag beim Packen fast verzweifelt bin hatte ich mich entschlossen für ein extra Gepäckstück zu bezahlen. So hatte ich einen Seesack und meinen Ozone Gleitschirmrucksack. Den Gleitschirmrucksack musste ich als Sperrgepäck aufgeben, dort wurde er durchleuchtet und die Dame fragte mich ob ich einen CO2-Patrone dabei habe. Ich bestätigte dies, ich hatte im voraus bei der Airline gefragt ob ich meine automatische Rettungsweste mitnehmen darf und was ich dabei zu beachten habe, mir wurde gesagt das es kein Problem ist und ich die Patrone auch nicht anmelden muss. Die Dame wollte die Patrone sehen, also begann ich mich bis ganz nach unten im Rucksack durchzukämpfen, ich hatte die Patrone in meinen Stiefel gelegt damit sie geschützt ist.

20130531_055705

Ich hatte gerade die Agama herausgeholt und griff nach der Patrone, da meinte sie (ohne die Patrone gesehen zu haben) „OK, alles klar, Sie können wieder einpacken.“ Nachdem wieder alles verstaut war begab ich mich zur Sicherheitskontrolle und suchte mein Gate. Pünktlich um 6.20 hoben wir im Regen ab und drehten Richtung Nord. Je weiter ich in den Norden kam, desto schöner wurde das Wetter.

Ich flog von Stuttgart nach Kopenhagen wo ich bei der Landung die Brücke sehen konnte die von Malmö,SE ca. 8km ins Meer Richtung Dänemark geht um dann in einen Tunnel überzugehen.

Schweden 2013
Da waren wohl noch mehr wichtige Leute in Stockholm =)

In Kopenhagen bin ich umgestiegen und nach Stockholm weitergeflogen, dort war noch relativ viel Wind und eine größtenteils geschlossene Wolkendecke. Nach einem weiteren Flugzeugwechsel saß ich endlich im Flieger nach Lulea. Zwischen Stockholm und Lulea habe ich fast nur Wasser gesehen da ich auf der rechten Seite saß. Der Anflug auf Lulea findet komplett über Wasser statt.

Flughafen Lulea

Erst kurz vor dem Aufsetzten beginnt das Land. Der Flughafen dort ist relativ klein, und ich war kaum durch die Tür Richtung Gepäckausgabe da stand Peter schon vor mir.

 

Nachdem wir noch kurz beim einkaufen waren fuhren wir zu Ihm nach Hause.
Er hat direkt hinter dem Haus ein Feld auf dem er Problemlos starten kann, und jeden Abend stellt sich ein gleichmäßiger Wind aus der Richtung eines nahen „Berges“ ein. Ich bin schon sehr gespannt dort zu starten. ca. 2-300m auf der anderen Seite des Hauses ist ein breiter Fluss, ansonsten gibt es neben ein paar Wiesen viel Wald.

Wir haben seinen Wohnwagen fertig geladen und sind zu einem Platz namens AF1 in Boden gefahren um dort abends und nachts zu fliegen. Es kamen noch ca. 10 Piloten dazu, die meisten fliegen Trikes, und wir hatten viel Spaß. Ich wurde sehr freudig empfangen und die Verständigung auf englisch funktionierte auch sehr gut. Das ist eines der Dinge die ich so am Paramotor fliegen liebe, egal wo du hinkommst, wenn du auf andere Paramotorpiloten triffst hast du sofort Freunde =). Ich hatte Peter nur 3 Tage vor über einem Jahr in BasseHam gesehen und trotzdem verstehen wir uns als ob wir uns schon lange kennen und ich fühle mich wie wenn ich zuhause mit Freunden fliegen gehe.

AF1 Boden

In Boden gibt es sehr viele Militäreinrichtungen, die meisten sind aber bereits seit einigen Jahren nicht mehr aktiv. Der Platz wo wir heute sind (AF1) ist ein ehemaliger Helikopter Flugplatz. Er hat eine große geteerte Fläche und viel Gras außenrum. Gegen 21-22 Uhr wurde der Wind sehr ruhig und wir begannen zu fliegen. Die tiefstehende Sonne färbte den Himmel in wunderschöne Farben, ein unglaublich schöner Ausblick. Selbst als die Sonne untergegangen war wurde es nicht dunkel. AF1Ich konnte mir das nicht vorstellen, ich glaube das muss man selbst erleben, es ist so surreal und man verliert jedes Zeitgefühl wenn es immer richtig hell ist. Morgens um halb 3 bin ich nochmal fliegen gegangen und habe lange in Bodennähe gespielt und Low Level fliegen geübt. Irgendwann merkte ich das meine Konzentration aufgrund der zunehmenden Müdigkeit nachlässt. Nachdem ich gelandet bin saßen wir noch bis kurz vor 4 Uhr zusammen.

Peter ist Fluglehrer und hatte mich vor meiner Anreise gefragt ob es für mich in Ordnung ist wenn er einen Kurs am Wochenende macht, seine Schüler wollen fliegen, er nutzt die Mitsommernachtsonne um die ganze Nacht zu schulen. Es herrschen ideale Bedingungen. Kein oder nur minimaler Wind und keinerlei Turbulenzen. Man hat sehr viel Platz, kann in jede Richtung starten und wenn man nicht zu hoch und zu nah an den Häusern fliegt stört man auch niemanden.

Tag 2 Samstag

Am nächsten Tag standen wir gegen 9 Uhr auf packten alles zusammen. Peter fährt einen VW Transporter mit Doppelkabine und Pritsche, auf der wir 2 Trikes (davon 1 Tandem), 2 Rucksackmotoren und allerlei anderes Zeug verstauen konnten. Wir filmten eine kleine SuperDell Parodie, die man auf Youtube anschauen kann.

Wir wechselten die Location und fuhren auf einen ehemaligen Militärflugplatz genannt Heden Field. Tommy, der auch schon die letzte Nacht in seinem Wohnmobil mit uns am Platz übernachtete kam auch wieder dazu. Peter long legsPeter machte einen kurzen Testflug, und meinte das es stellenweise etwas ungemütlich ist da der Wind von der Seite über den Wald kommt und so etwas verwirbelt wird. Der Wetterbericht sagte das es Nachts etwas regnen wird, und kurz darauf fing es schon an zu tröpfeln. Tommy reiste ab und wir verstauten das Trike und die Rucksackmotoren unter einer Plane. Aufgrund des Regens begannen wir schon gegen 22 Uhr uns fürs Bett fertig zu machen. Währen Peter noch telefonierte hörte es wieder auf zu Regnen und es war total Windstill. Wir überlegten kurz uns nochmal anzuziehen und doch noch fliegen zu gehen, blieben dann aber doch liegen um nicht die ganze Ausrüstung nass zu machen.

Tag 3 Sonntag

Theorieunterricht

Wir haben fast bis 10 Uhr geschlafen und dann vor Ort deftig gefrühstückt. Nachdem wir die Motoren auf dem Auto verstaut hatten sind wir nach Boden zum „Clubhaus“ des „Boden Paramotorclub“ gefahren. Dort findet gerade Theorieunterricht für die Schüler statt und ich nutze die Zeit um meine Akku´s zu laden und diesen Bericht hier zu schreiben. Heute Abend sind die Wetteraussichten schon wieder viel besser und ich bin schon sehr gespannt ob wir gut und viel fliegen können.

Heute Abend haben wir erst Peter´s Sauna auf der Terasse getestet und sind dann frisch geduscht auf dem Platz hinter dem Haus gestartet und nach Rynea geflogen. Zwischendurch sind wir natürlich hin und wieder runter und Peter hat mir seine „Spielplätze“ gezeigt. In Rynea angekommen wurde ich schon über Funk herzlich begrüßt und als ich nach unten schaute erkannte ich das ich dieses Feld schon vor ein paar Tagen auf Facebook gesehen habe. Damals dachte ich noch „wow, das sieht ja super aus, direkt am Wasser…“. Ich landete kurz nach Peter auf einer perfekt getrimmten Wiese. Björn, der Besitzer der Wiese, hatte schon alles für unsere Ankunft vorbereitet und eine große Plane gefaltet ausgelegt. Ich hatte kaum den Schirm zusammengerafft und bin in seine Richtung gelaufen da hob er die obere Plane an und sagte mir das ich meinen Schirm darunter legen soll. Die Luft wird nachts recht feucht, und somit bleiben die Schirme schön trocken. Ich war bereits hier schon sprachlos 🙂 Johan, den ich auch letztes Jahr in BasseHam kennengelernt hatte war auch schon da und Björn lud uns alle zu Kaffe und Gebäck in sein Haus ein, das kaum 20m vom Landeplatz entfernt ist.

Nach dem wir gegessen und geredet hatten begaben wir uns wieder nach draußen und machten uns für den Abflug bereit. Wir hatten leider etwas Rückenwind, aber mit der Technik die Peter mir gezeigt hatte klappte mein Start wunderbar. Wir flogen etwa 15 Minuten zusammen bevor Peter und Ich uns wieder auf den Heimweg machten. Gegen Ende des Fluges schauten wir nochmal in Heden Field vorbei und ich übte ein bisschen Footdrag auf dem langen Runway. Auch auf den darauf folgenden Wiesen hatten wir noch sehr viel Spaß durch den langsam am Boden entstehenden Nebel zu jagen. Das ist einer der Flüge die ich wohl nie vergessen werde. Leider hat der Kameraakku nicht für den ganzen Flug gereicht.

Tag 4 Montag

Heute war ich mit Peter bei seiner Arbeit in Heden. Er arbeitet in einer Art Jugendhaus und wir hatten viel Spaß. Billiard spielen muss ich aber definitiv noch mehr üben.

Tag 5 Dienstag

Heute waren die Wetteraussichten nicht gut, deshalb haben wir den Tag genutzt um die Veranda aufzuräumen, die neue Dusche zu installieren und den Bathtub aufzuheizen. Das ist ein kleiner Pool der mit einem Holzofen auf über 40°C aufgeheizt wird. Abends kam dann noch Tommy vorbei und wir entspannten uns in Peters Sauna und Bathtub.DCIM101GOPRO

Tag 6 Mittwoch

20130605_164259Heute Abend soll das Wetter wieder gut sein und wir besuchen Bahman und den Paramotorclub Pitea. Peter hat mich heute Mittag nach Lulea gefahren und ich habe die Fußgängerzone und den Park besichtigt und sitze jetzt am Wasser und schreibe den Bericht der letzten 3 Tage.

Tommy holt mich in einer viertel Stunde ab und nimmt mich mit nach Pitea, wo wir im Paramotorclub grillen werden. Ich freue mich schon sehr viele Piloten zu treffen. Peter muss heute Mittag arbeiten und wird gegen 22 Uhr eintreffen, dann werden wir heute Nacht möglichst viel fliegen und am Platz im Caravan übernachten.

Danke Leif für den tollen Flug

In Pitea traf ich einige neue Piloten und wir saßen am Feuer, redeten und grillten. Am Flugplatz sind Kleinflugzeuge und Helikopter stationiert. Ein Helikopter begann das sogenannte „Water bombing“ zu trainieren. Unter dem Heli hängt ein Behälter der im nahen Fluss mit Wasser gefüllt wird, welches dann geziehlt an einer Ecke des Runways im vorbeiflug abgelassen wurde. Die Jungs haben dieses Manöver an dem Abend sehr oft trainiert um bei Waldbränden bestens gewappnet zu sein. Kurz nachdem ein Dreiachser gelandet war fragten mich 2 Motorpiloten ob ich Lust hätte da mal mitzufliegen. Ich meinte „Ja natürlich, warum nicht“ :-), sie meinten nur „komm mit“.
Wir gingen zu dem Flugzeug und ich lernte den Piloten Leif kennen. Er lud mich zu einem kleinen Rundflug ein. Wir schauten aus der Luft dem Helikopter beim Waterbombing zu und flogen zur Küste, dort zeigte er mir eine große beliebte Campinganlage. Ich durfte lange selber steuern, und hatte viel Spaß.

Pitea Flightclub ©Anders Carlsson

Gegen 22 Uhr traf Peter ein und wir machten uns fertig zum fliegen. Unterhalb der Baumwipfel war es sehr ruhig, oberhalb war es stellenweise etwass schaukelig, und vor allem kam man nicht wircklich vorwärts. Ich habe mit Peter dann eine kleine Spritztour gemacht und wir haben auf den umliegenden Wiesen etwas gespielt. Nach dem ersten Flug saßen wir wieder am Feuer zusammen und redeten. Später ging ich dann nochmal fliegen und trainierte das tiefe fliegen und Footdragging.

Bahman mit Miniplane und Naja

Tag 7 Donnerstag

Wir haben in Pitea im Caravan mit Tommy und Eva gefrühstückt und haben dann die Motoren wieder aufgeladen. Wir haben einen kurzen Zwischenstop bei einem Häuschen des örtlichen Clubs gemacht, das Haus steht direkt am Fluss kaum 2 Minuten vom Flugplatz Pitea entfernt. Wer möchte kann hier kostenlos wohnen, anbei ein paar Bilder:

Auf der anschließenden Heimfahrt haben wir einen kurzen Zwischenstopp bei Peter´s Mutter gemacht wo wir zur Stärkung selbstgemachte Hamburger bekommen haben. Peter erzählte ihr das er noch nach einer Dose Surströming schauen muss, um mich diese Schwedische Spezialität testen zu lassen. Sie hatte zufälligerweise noch eine Dose im Kühlschrank die Sie uns schenkte.

Surströming sind sauer eingelegte Fische die mind. 1 Jahr alt sind. Da die Dose unter Druck steht muss sie unter Wasser geöffnet werden. Surströming stinkt bestialisch :-), auch ich musste würgen als ich daran roch. Es ist unglaublich. Peter sagte mir das es viel besser schmeckt als es riecht. Die kleinen Fische werden filetiert, etwas zerkleinert und dann zusammen mit Kartoffeln und Zwiebeln auf ein dünnes trockenes Brot gelegt.
Ich habe natürlich etwass probiert, und kann bestätigen das es nicht so schlimm schmeckt wie es riecht, aber mein Fall ist es nicht ganz.
Ich habe aber schon gemerkt das man viel Anerkennung erfährt wenn die Leute mitbekommen das man Surströming probiert hat. Es gibt auch viele Schweden die das nicht essen können. Hier ein Video wie man es nicht machen sollte:

Nach dem Essen haben wir Peters PylonenC Björn Karlsson - Heden Field Training 6.6 (1) zusammengepackt und sind zum Heden Field gefahren. Wir haben 3 Pylonen aufgebaut und angefangen zu trainieren. Außer uns kamen noch Lasse und Ulf um zu fotografieren und Björn (den wir Anfang der Woche besucht haben) mit seinem Rodeo Trike vorbei. Es macht sehr viel Spaß und ich habe sehr viel gelernt. Es ist aber auch sehr anstrengend. Nach dem ersten Flug saßen wir alle zusammen im Caravan, und haben Kaffee getrunken. C Björn Karlsson - Heden Field Training 6.6 (6)Dann haben wir uns wieder fertig gemacht und sind nochmal gestartet. Nach einer Weile spielen begann eine Pylone zu kippen. Ich dachte erst Peter hat sie vielleicht gekickt, und versuchte sie durch vorbeifliegen mit meinem Propeller wieder aufzurichten. Nachdem ich gewendet hatte begann die nächste Pylone zu kippen. Da wurde mir klar, dass am Notstromaggregat mit dem wir die Pylonen betrieben wohl der Tank leer ist. Da ich keine Probleme mehr mit einem Nullwindstart habe bin ich gelandet um die 2 Aggregate nachzutanken. Die anderen Piloten landeten auch ein und Björn begann sein Trike für die Heimreise zu packen. Er transportiert es komplett aufgebaut auf der Anhängerkupplung.

Bilder von Ulf Holmström

Bilder von Lasse Kar

Bilder von Björn Karlsson

Ich bin dann noch ein 3. mal gestartet und habe dann etwass Höhe gemacht um den Sonnenaufgang zu sehen. Dieser Mix aus Feldern, Wasser und Wald in diesem Licht gefällt mir sehr gut. Kurz vor 2 Uhr bin ich wieder gelandet. Nachdem alles abgedeckt war sind wir schlafen gegangen. Man hätte noch ein paar Stunden weiterfliegen können, aber ich war müde und man soll aufhören wenn es am schönsten ist.

Tag 8 Freitag

Nachdem wir die Pylonen und das ganze andere Zeug wieder aufgeladen haben sind wir zu Peter gefahren.
Ich habe die ganzen Videos/Bilder von den Speicherkarten übertragen, und alle Akku´s wieder aufgeladen.

Gegen Abend sind wir zum AF1 Feld in Boden gefahren und haben angefangen die Strecke für das Pylonrace abzustecken. Ich habe 1 Testflug gemacht um zu sehen ob die Abstände in Ordnung sind und dann noch einen 2. kurzen Flug um einen Schirm von Peter zu testen. Anschließend begannen wir die 5 Pylonen aufzubauen die mit Strom von 3 Aggregaten betrieben werden.

Nach und nach trudelten die Piloten ein, es wurde geredet, gegrillt und wir haben die „Racingstrecke“ besprochen. Es gab 2 Kurse, einen für Beginner bei dem man keine Kurven mit mehr als 90°, und nie durch seine eigene Schleppwirbel fliegen muss und einen für Fortgeschrittene. Peter und Bahman konnten die Strecke noch testen bevor wir das fliegen einstellten weil ein Gewitter aufzog. Wir sammelten die Stromaggregate und Ventilatoren von den Pylonen ein und saßen dann sehr lange zusammen, haben geredet und gegessen. Das Gewitter hat sich viel Zeit gelassen, aber gegen 1 Uhr hat es dann angefangen zu regnen. Die Schirme und Maschinen waren schon abgedeckt, ein Teil der Piloten fuhr nach Hause und die, die am Platz übernachten wollten versammelten sich in einem Wohnmobil um noch eine Weile zu reden.

Tag 9 Samstag

Pylons

Um 8 Uhr hat unser Wecker geklingelt und nach einem kurzen Frühstück haben wir angefangen die klatschnassen Pylonen einzusammeln.

20130608_143609

Wir haben diese dann zuhause auf Peters Feld hinter dem Haus ausgepackt und wieder aufgeblasen damit sie eine Chance haben zu trocknen. Leider kündigte sich nochmal Regen an und wir begannen wieder die Luft abzulasse, die 5 jeweils 12 Meter hohen Pylonen einzurollen und in Peters vers. Schuppen zum trocken wieder auszubreiten.

20130609_122630

Ich kann sagen, Pylonenfliegen ist sehr anstrengend, solange man kein Pilot ist der nur zum fliegen vorbeikommt. Es steckt sehr viel Arbeit in Aufbau, Abbau evtl. Trocknen…

Mal schauen ob es heute Abend noch fliegbar wird, ich glaube aber fast nicht.

Meine Sitzplätze für den Heimflug habe ich mir per Online-Checkin vorhin schon ausgesucht, und für den Flug zwischen Stockholm und Kopenhagen konnte ich mir sogar einen Sitzplatz beim Notausstieg sichern, was viel Platz für die Füße bedeuten sollte.

Mein Fazit von dieser Woche ist durchaus positiv (ich denke die vielen Moskitostiche sind bald vergessen).

Ich habe viele neue Freunde kennengelernt und eine Gastfreundschaft erlebt wie bisher noch nirgends.

Ich habe einige Flugstunden sammeln können (14 Flüge – 8,5h) und vor allem waren die Flüge sehr „intensiv“. Wir haben viel Bodennah gespielt, haben Pylonenfliegen geübt, Kicking Sticks…..waren aber auch Streckenfliegen. Auch mit dem Nullwindstart oder sogar leichter Rückenwindstart hatte ich keinerlei Probleme mehr.

Update:

Nachdem es Nachmittags durchgehend geregnet hat, beschlossen wir nochmal Peters Sauna zu nutzen. Nachdem wir geduscht haben kam noch Tommy mit seinem Sohn vorbei. Sie brachten etwas süßes zum Essen mit, unter anderem eine grüne Marzipanrolle mit Schokofüllung. Nachdem wir eine Weile gesprochen hatten begannen wir uns Flugfertig zu machen. Wir wollten einen Tandemfußstart versuchen, leider mussten wir uns nach 2 Versuchen geschlagen geben, Peter muss erst die Motoraufhängung verändern sodass er sich bei Startlauf nach hinten lehnen kann und nicht vom Motor nach unten gedrückt wird.

Wir beschlossen einzeln zu Fuß zu starten und zum AF1 nach Boden zu fliegen wo der andere Tommy und ein paar weitere Piloten heute Abend fliegen. Da sich langsam Nebel ausbreitete starteten wir nur wenige Minuten nach unserer Landung in AF1 wieder um nach Hause zu fliegen. Auf dem Rückweg war der Fluss stellenweise schon komplett im Nebel versunken und wir spielten noch ein bisschen im langsam aufkommenden Bodennebel in der Nähe von Peters Haus. Ein unglaubliches Erlebnis.

Tag 10 Sonntag

Nach unserer Landung um 2 Uhr  haben wir, nach dem Verstauen der Ausrüstung,  natürlich erstmal die Videos angeschaut. Auf dem Video kommt die Stimmung dieser mystisch nebligen Landschaft nicht so gut rüber wie in echt, aber es vermittelt vielleicht einen Eindruck davon. Ich habe vollends alles eingepackt und gegen halb 4 hab ich dann geschlafen. Eigentlich wollte ich um 7 aufstehen, da mein Wecker aber auf Mo-Fr eingestellt war wachte ich erst auf als Peter um 8 am Wohnwagen klopfte. Nach einem kurzen Frühstück fuhr er mich wieder zum Flughafen nach Lulea wo ich meine Heimreise antrat.

Um kurz vor 17 Uhr war ich wieder auf schwäbischem Boden =)

Für das Filmfestival beim Deutschen Motorschirmpokal 2013 habe ich ein kurzes Video aus meinem Schwedentrip zusammengeschnitten, hier könnt ihr es euch ansehen: